Mit großen Erwartungen sitzt das Auditorium in der Bornumer Kirche St. Cosmas und Damian und das Gemurmel macht der aufmerksamen Ruhe Platz, als elf Sängerinnen mit ihrer Dirigentin Stefanie Uhde sich in Position bringen. Die Glockenschläge werden ruhiger, doch etwas rumpelt noch und Türen werden geschlagen.
Ruhe und Vorfreude bei der Zuhörerschaft. INCANTARE beginnt mit dem Cantate Domino, glockenhell mit klarer Note schwebt ein voluminöser Klang durch das ganze Kirchenschiff.
Erleichterung allenthalben – das wird ein schöner Abend!
Frau Pfarrerin Sindermann begrüßt mit Worten zu einem Lobgesang dem Freudenklang.
Gott, mein Herr, es ist mir ernst wird ernsthaft beschwingt vielstimmig mit sich auflösender Spannung dargeboten. Bei geschlossenen Augen ist nur ein Klang, keine einzelne Stimme, kein Chor wahrzunehmen nicht nur zu hören. Der Mensch hört auch mit dem Herzen.
Natürlich schwingt man gleich zur Barcarolle von Jaques Offenbach mit. Leicht, als ob ein Schiff sich ohne fühlbare Wellen auf dem Wasser wiegt, gleitet das Lied dahin.
Schwer und kräftig wie Wolken, die sich beinahe drohend am Firmament aufbauen, um dann als weiße Wölkchen mit dem Wind am blauen Himmel spielen zu gehen, so kann Tuoll´ on mun kultani auch gehört werden.
Die Töne wandern mit Sonne und Regen, neugierige Reiselust und erfahrungsreiches, gesundes Wiederkommen werden nicht nur durch die Worte des Irischen Reisesegens spürbar.
Als ob der Zopf der Dirigentin lächelt, steigt der Lobgesang auf zum Himmel, um doch erdig zu bleiben. Der Gesang wurzelt und lässt gleichzeitig abheben. Kraftvoll mit spannenden, erwartungsgefüllten Pausen wird erleichtert und begeistert auch zu diesem Lied applaudiert.
Für eine muntere Abwechslung sorgt der Kinderchor unter der Leitung von Stephanie Klar-Berking, unserer Organistin. Mit einem Zwinkern und einem aufmunternden: „Wir sind demnächst soweit…“ trägt der Kinderchor, bald mehr ein Percussion – Ensemble, für die sich freuenden Zuhörer, zwei Lieder vor.
Mein Fuß wippt mit. Traumhaft weich präsentiert sich Dream a little Dream, ein angenehmer Regen mit der entsprechenden Süße für den Gehörgang mit Überraschungen. Wie gelingt es nur INCANTARE, dass sie miteinander gegeneinander singen und sich das wirklich gut anhört?
Rum und Coca Cola kann man sehr gut trinken. Dass einem vor lauter exotischer Klangwelt, breit stimmig laut und leise die Töne das Getränk im Geiste entstehen lassen und so durch das Hören das Wasser im Mund zusammenläuft, hat was.
Nun lächelt nicht nur der Zopf, mit ganzer Energie und besonderem Hohlraumklang wird nicht gesungen sondern geploppt, geschnippst, entspannt leicht gelächelt und die Freude um den Lollipop wird von allen im dreistelligen Bereich, „also knapp unter Tausend“ in der Kirche anwesenden Gemeindemitgliedern geteilt.
Entspannendes Gemurmel beim Orgelvorspiel zum Gemeindelied. So motiviert und kräftig singt die Gemeinde nur zu besonderen Anlässen wie es dieses Konzert ist. Großer Gott wir loben Dich ist für jeden etwas, leicht prickelnd und besinnlich bedächtig.
Um welches Lied kann es sich handeln, wenn es mutmachend, verbindend aufbrechend und energiegeladen mit dem ganzen Gesicht, so dass sogar die Augenbrauen zucken, gesungen wird? Wir wollen aufsteh´n, aufeinander zugeh´n…
An Klangschalen erinnernd mit leichtem klirrenden Glockenwindspiel wird sommerbeerig jubilierend In Dir ist Freude stimmig auf den Punkt gebracht, nein gesungen.
Ängstlich wird in das Programm geschaut – neigt sich dieser hörenswerte Abend schon dem Ende entgegen? Ja, aber erst einmal wird zwitschernd abwechslungsreich das Wochenende mit Sonnenschein stimmlich eingeläutet. Überraschend licht den Sonnenschein und blauen Himmel förmlich hörend, wird die Freude über die freie Zeit und die freie Natur glücklich intoniert.
Und wenn ich jetzt Halleluja schreibe, habe ich es immer noch im Ohr mit einer leichten Gänsehaut und fühle mit vielen anderen einen wunderschönen Abend gehört und erlebt zu haben. Ein großes Konzert wird mit dem gesungenen Abendsegen zugebend dämmrig ruhig andächtig getragen beendet. Der Nachhall dieses Konzertes wird mit aus der Kirche genommen und berauscht durch Klang und Gesang freuen sich alle Konzertbesucher andern Tags dabei gewesen zu sein und mitgehört und mitgefühlt zu haben.
(Foto: M. Vollmer)